Wenn Emotionen sprechen – und der Kopf endlich zuhört: Wie Verstand und Gefühle zusammenarbeiten, statt sich zu blockieren

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von Edith Karl WirtschaftsMentalCoach
Bewusst führen. Wirksam handeln.

Im beruflichen Alltag wünschen wir uns oft einen klaren Kopf – besonders dann, wenn Entscheidungen schnell und sicher getroffen werden sollen. Doch genau dann mischen sich Emotionen ein: Angst, Unsicherheit, Anspannung. Viele erleben das als Störung. In Wahrheit sind Emotionen jedoch Boten, nicht Gegner. Und der Verstand wäre gut beraten, ihnen zuzuhören.

Denn: Wo Emotionen auftauchen, sind oft unbewusste Glaubenssätze oder innere Überzeugungen aktiv, die wir im Alltag kaum bemerken – die uns aber trotzdem beeinflussen, häufig trüben sie die Klarheit.

Warum Emotionen keine Störenfriede sind – sondern Botschafter

Emotionen entstehen blitzschnell im limbischen System. Sie reagieren auf Situationen, bevor der Verstand überhaupt aktiv wird. Das bedeutet:
Unsere Gefühle wissen oft früher, dass uns etwas beschäftigt, als unser Denken.

Hinter starken Gefühlen stecken häufig:

  • alte Überzeugungen („Ich darf mir keinen Fehler leisten.“)
  • Selbstzweifel („Was, wenn ich nicht gut genug bin?“)
  • unbewusste Schutzmechanismen („Bitte keine Blamage – das wäre gefährlich.“)

Solche Muster können uns ausbremsen, vor allem, wenn wir sie nicht kennen.
Deshalb ist es so wichtig, Emotionen als Signal wahrzunehmen, statt sie wegzudrücken.

Wenn Emotionen übersehen werden, werden sie lauter

Der Verstand versucht gern, unangenehme Gefühle zu ignorieren:

  • „Das ist jetzt unpassend.“
  • „Das bilde ich mir ein.“
  • „Ich muss da durch.“

Doch Emotionen verschwinden nicht durch Ignorieren.
Sie verstärken sich.

Ein typisches Beispiel:
Wer Angst vor einer Präsentation hat und diese Angst einfach verdrängt, erlebt oft:

  • schlaflose Nächte,
  • kreisende Gedanken,
  • sich selbst erfüllende Nervosität im Moment der Präsentation.

Nicht, weil die Angst zu groß wäre.
Sondern, weil sie keine Beachtung bekommen hat.

Der innere Bote hat geklopft – und niemand hat aufgemacht.

Der bessere Weg: Emotion → Botschaft → Klarheit

Jede Emotion enthält eine Information.
Wer diese Botschaft entschlüsselt, entlastet den Verstand – und stärkt ihn gleichzeitig.

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🧭 Beispiel: Angst vor einer Präsentation

Angst-Botschaft:
„Bist du gut vorbereitet?“

Der Kopf kann nun nachprüfen:

  • Sind meine Unterlagen vollständig?
  • Habe ich den Einstieg geübt?
  • Kenne ich meine Kernbotschaften?
  • Habe ich mich mit kritischen Fragen auseinandergesetzt?

Sobald diese Fragen beantwortet und mögliche Lücken geschlossen sind, verliert die Angst ihre Energie.
Sie hat ihren Job erledigt – und zieht sich zurück.

Die Folge:
Der Kopf gewinnt Klarheit, die Emotion wird ruhiger, die Entscheidungskraft steigt.

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🧭 Beispiel: Unruhe vor einem wichtigen Gespräch

Emotion: Nervosität
Botschaft:
„Was ist dir wichtig – und hast du das schon klar formuliert?“

Sobald die innere Klarheit da ist, beruhigt sich das Gefühl.
Nicht, weil das Gespräch plötzlich einfacher wäre,
sondern weil Sie innerlich sortiert sind.

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🧭 Beispiel: Widerstand gegen eine Aufgabe

Emotion: Frust oder Ablehnung
Botschaft:
„Etwas an dieser Aufgabe widerspricht deinen Werten oder Prioritäten.“

Der Kopf kann jetzt prüfen:

  • Muss ich die Aufgabe wirklich so angehen?
  • Gibt es einen effizienteren Weg?
  • Delegation? Unterstützung? Neu priorisieren?

Auch hier:
Erst wenn die Botschaft gehört wird, beruhigt sich die Emotion.

Warum diese Zusammenarbeit so kraftvoll ist

Der Verstand ist hervorragend darin:

  • zu analysieren,
  • zu planen,
  • zu strukturieren.

Emotionen sind hervorragend darin:

  • zu warnen,
  • zu zeigen, was wichtig ist,
  • auf Unstimmigkeiten aufmerksam zu machen.

Erst wenn beide Systeme zusammenarbeiten, entsteht mentale Klarheit.

Wenn Emotionen → als Boten
und der Verstand → als Prüfer und Problemlöser
agieren, steigt unsere Handlungsfähigkeit enorm.

Wie Sie diese Zusammenarbeit im Alltag stärken

  • Emotionales Signal bemerken („Da ist etwas.“)
  • Botschaft entschlüsseln („Was will es mir sagen?“)
  • Verstand einschalten („Was kann ich konkret tun?“)
  • Emotion geht – Klarheit bleibt.

Es ist wie ein inneres Teammeeting:
Der Bote bringt Nachrichten, der Verstand plant Maßnahmen.

Was nicht funktioniert:
den Boten aus dem Raum zu werfen.

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Deine Edith Karl
Bewusst führen. Wirksam handeln.
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