Kostensenkung durch reibungslose Zusammenarbeit

von Edith Karl WirtschaftsMentalCoach

Der Vorstand des Tochterunternehmens eines internationalen Konzerns wollte die Maschinenauslastung in seiner Produktion von 97% auf 100% anheben. Er dachte daran, REFA einzusetzen. Doch dann beauftragte er eine Beraterin. Sie schlug ihm ein Vorgehen vor, das völlig neu für ihn war. Bereits der erste Schritt war ihm leicht unheimlich. Es kostete ihn einigen Mut sich darauf einzulassen. Trotzdem gab er ihr den Auftrag. Sehen Sie sich an, was Schritt für Schritt passiert ist.

Vertrauen aufbauen erfordert Mut

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Die Beraterin empfahl dringend, bei einem so bedeutenden Vorhaben alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses zu informieren und zur Mitarbeit einzuladen. So wollte sie Vertrauen aufbauen in dieses Projekt und für das Miteinander der Menschen im Betrieb. Natürlich auch zum Vorstand, der noch kurz zuvor mit Unterstützung eines dafür bekannten Beraterunternehmens einige Köpfe rollen ließ.

Gemeinsam mit ihm stand sie bald darauf auf einer provisorischen Bühne in einer der Produktionshallen. Die 228 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hockten auf zuvor aufgestellten Bänken, die meisten mit undurchdringlichem Gesicht. Die Beraterin erzählte, wie der diesmal geplante Prozess ablaufen werde. Dabei bat sie die hier versammelten Menschen dringend um ihre Mithilfe zum guten Gelingen. Ohne Sie ist dieses Projekt zum Scheitern verurteilt, gab sie den Anwesenden unumwunden zu. Nach und nach entspannten sich einige Gesichter.

Dann erklärte der Vorstand, dass er keine weiteren Entlassungen plane. Die hier Anwesenden sind wichtig und tüchtig und werden gebraucht, versicherte er. Dann ließen sie Pinwandkarten und dicke schwarze Filzstifte austeilen. Jeder sollte eine Erwartung auf die grünen Karten und eine Befürchtung auf die rosa Karte schreiben. Diese Karten wurden eingesammelt und auf der großen Pinwand zu Themenclustern zusammengepinnt.

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3 Hauptthemen wurden sichtbar und auf vielen roten Karten stand noch immer „es darf niemand gekündigt werden“. Die Antworten des Vorstands auf die Anregungen stimmten zuversichtlich. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmerinnen gingen wesentlich entspannter weg als sie gekommen waren.

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Begegnung auf Augenhöhe bewirkt Respekt und gute Ergebnisse

Danach organisierten Vorstand und Beraterin 5 Workshops. Die Teilnehmerrunde setzten wir abteilungs- und hierarchieübergreifend zusammen. Es gab eine Hauptgruppe für einen bestimmten Prozess, dazu Abgesandte der jeweiligen Zuliefergruppe, also die internen Lieferanten und Gesandte aus der Abteilung, der sie zuarbeiteten, also die internen Kunden. Nach einer Aufwärmrunde standen alle plötzlich in Kleinstgruppen an vorbereiteten Pinwänden.

Dort hielten sie in den dafür vorgesehenen Kolonnen fest, was alles bisher sehr gut bis gut läuft, was zufriedenstellend gelingt und womit sie nicht einverstanden sind. Die Punkte, mit denen sie nicht zufrieden waren, bearbeiteten sie zuerst. Als oberste Spielregel während des Workshops galt: Keine Vorwürfe, nur sachliche Beschreibungen des Ist-Zustandes, Vorschläge und Bitten.

Was glauben Sie, wie effektiv diese Workshops verlaufen sind? Ob Sie es glauben oder nicht, die meisten Schwierigkeiten wurden noch während des Workshops ausgeräumt. Häufig galt: Das ist doch kein Problem, wenn sie mir das früher gesagt hätten könnte es schon so laufen.

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Man hatte also bisher zu wenig miteinander geredet.

Auch das wollten diese Menschen ab sofort ändern.

Natürlich gab es auch Wünsche an die Zuarbeitenden, die diese nicht erfüllen konnten, weil es technisch nicht möglich war. Sie drückten aber Verständnis für diesen Wunsch aus und erklärten, warum sie etwas Gewünschtes nicht anders bewerkstelligen konnten.

Nur wenige Punkte mussten mit Menschen außerhalb dieses Workshops abgesprochen werden. Dafür setzte man sich Termine und hielt sie ein.

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Ungezwungene Arbeitsatmosphäre bringt beste Ergebnisse

Der Vorstand erschien einmal völlig unangekündigt während eines Workshops. Er wurde freudig empfangen und staunte nicht schlecht über die ungezwungene Arbeitsatmosphäre, die bereits mehrere gute Ergebnisse gebracht hatte.

Zuvor hatten sie ihn schon darum gebeten, Menschen aus dem Verkauf und dem Einkauf in die Workshops einladen zu dürfen. So wollten sie die Ergebnisse noch weiter verbessern. Es interessierte sie brennend, was die Kunden wirklich wollen. Dafür wollten sie sich bestmöglich einsetzen. Das bewilligte er schnell, wenn auch leicht verwundert über so viel Umtriebigkeit seiner Leute. Ob er sie wohl bisher unterschätzt hatte?

Wenn Menschen einander auf Augenhöhe begegnen, holen sie das beste aus sich selbst und anderen heraus, zum Wohl des Gesamten.

Zum letzten Workshop wurde er offiziell eingeladen und bekam alle Ergebnisse präsentiert. Die Leute waren sichtlich stolz auf ihre Arbeit. Investition waren keine nötig. Der Vorstand war sichtlich beeindruckt. Diese Menschen in diesem Unternehmen schafften das vorgegeben Ziel tatsächlich. Sie haben sich auch persönlich enorm weite entwickelt. Immer öfter sind sie zusammengestanden als wäre gerade Pause.

Doch sie arbeiteten intensiv, meistens wieder abteilungsübergreifend. Kam jemand Passender zufällig des Weges, luden sie ihn gleich zum Mitgestalten ein. So mancher „Passant“ blieb stehen und fragte, ob er helfen könne. Dieses Arbeitsklima war für die Zukunft ein noch viel größerer Gewinn als die errungenen3% Maschinenauslastung.

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Zum Schluss gestehe ich gerne, dass ich die Beraterin war. Schauen Sie sich das gerne genauer an. Es warten noch interessante Details auf Sie.

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Sollten Sie nach weiteren Anregungen und einer Sparringpartnerin suchen: Ich coache Sie gerne auf Ihrem Weg zu noch mehr Erfolg.

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