So führen Sie in jeder Situation richtig – der situative Führungsstil

von Edith Karl WirtschaftsMentalCoach

Führung ist eine große Verantwortung und stellt hohe Anforderungen an die Persönlichkeit des Führenden. Ein guter Führungsstil ist daher entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens. Doch welcher Führungsstil ist der Richtige? In diesem Blogbeitrag erfahrt ihr, warum der situative Führungsstil die beste Wahl ist.

Erfolgreiche Leader wissen, sie können nur mit kompetenten Mitarbeitern große Ziele erreichen. Daher vermeiden sie es, diesen Menschen ein Gefühl zu verleihen, sie seien klein oder nicht gut genug. Niemals wollen sie einen Mitarbeiter herabwürdigen, dazu sind sie selbst zu groß.

 

1. Was kennzeichnet den situativen Führungsstil?

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Wer situativ führt, achtet auf den sogenannten Reifegrad des Mitarbeiters und auf die jeweilige Situation. Wie versiert ist der Mitarbeiter bereits fachlich, über welche sozialen Fähigkeiten verfügt er für die Aufgaben, die ihm aufgetragen wurden und für die Menschen in seinem oder ihrem Umfeld.

Mit dem situativen Führungsstil wollen Leader die besten Ergebnisse erzielen und dabei die spezielle Entwicklung des jeweiligen Mitarbeiters erkennen und fördern.

Ein situativer Führungsstil kann in vier verschiedene Kategorien unterteilt werden:

  • aufgabenorientiert, auch Telling genannt.
  • Selling wird bei höher entwickeltem Reifegrad angewendet, das heißt, wenn das fachliche Know-how anwächst und auch einige soziale Kompetenzen.
  • Teilhaben lassen – Participating – hebt die inzwischen abgeschwächte Motivation an. Zusammenarbeit steht im Vordergrund.
  • Delegierender Stil – hier braucht der Leader nur noch zu delegieren. Der Mitarbeiter kennt sich gut aus und ist hochmotiviert. Dorthin sollen möglichst alle Mitarbeiter geführt werden.

Der situative Führungsstil ist ein Ansatz der Führungskräfteentwicklung, der darauf abzielt, den Führungsstil an die spezifische Situation anzupassen. Dieser Ansatz zielt darauf ab, den richtigen Führungsstil zu wählen, um bestimmte Ergebnisse zu erzielen.

Durch den Einsatz des situativen Führungsstils können Manager eine wirksamere Kontrolle über ihre Mitarbeiter und deren Arbeit haben.

Der situative Führungsstil besteht aus verschiedenen Elementen wie autoritärem Führungsstil, dem partizipativen und dem delegierenden Führungsstil. Diese Elemente können verwendet werden, um eine Vielzahl von Situationen zu meistern.
Unterschiedliche Entwicklungsstufen der Teammitglieder werden berücksichtigt, die Entwicklung gefördert. Der autoritäre Stil beinhaltet normalerweise eine starke Kontrolle über Mitarbeiter und deren Aktionen; der partizipative Stil beinhaltet einen direkten Dialog zwischen dem Manager und seinen Mitarbeitern und der delegierende Stil basiert auf Vertrauen und Empowerment von Mitarbeitern.

Jeder dieser Stile hat seine eigenen Vor- und Nachteile und sollte entsprechend dem jeweiligen Kontext angewendet werden. Beispielsweise kann es sinnvoll sein, einen autoritären Stil in einer Situation anzuwenden, in der es notwendig ist, schnell Entscheidungen zu treffen oder strenge Richtlinien zu befolgen. In anderen Situationen kann jedoch ein partizipativer oder delegierender Stil besser geeignet sein. Die Wahl des richtigen Führungsstils hängt also vom jeweiligen Kontext ab.

 

Aufgabenorientierter Stil – Telling

Hersey und Blanchard beschreiben diesen Führungsansatz bei dem Leader ihre Mitarbeitenden je nach Rahmenbedingungen oder persönlichem Reifegrad entweder aufgaben- oder beziehungsorientiert führen

Der situative Führungsstil beschreibt in der Theorie nach einen Führungsansatz, bei dem die Führungskraft ihre Angestellten je nach Rahmenbedingungen sowie individuellem psychischen und fachlichen Reifegrad führt. Dies geschieht dann entweder aufgaben- oder beziehungsorientiert.

Der Leader führt in dieser Situation aufgabenorientiert und behält die Kontrolle über alle Entscheidungen. Ziele stehen im Vordergrund. Der Mitarbeiter muss noch in seine Aufgabe hineinwachsen. Die anschließende Kontrolle ist wichtig.

Das betrifft auch neue Mitarbeiter, die zwar engagiert sind, aber die unterschiedlichen Prozeduren und Systeme des Hauses noch kennenlernen müssen.

Selling – Überzeugen

Der Mitarbeiter wächst langsam in seine Aufgaben hinein, er hat mittlere fachliche und soziale Kompetenzen für seine Aufgabe. Entsprechend muss er noch sowohl aufgabenorientiert als auch mitarbeiterorientiert geführt werden. Der Leader erklärt hier, warum eine Aufgabe wichtig ist und wie sie zum gemeinsamen Ganzen beiträgt – er verkauft dem Mitarbeiter also die Aufgabe. Hier ist noch relativ viel Unterstützung notwendig.

Participating – teilhaben lassen

Der Mitarbeiter wächst nun fachlich in seine Aufgaben hinein und wird hier immer sattelfester. Jetzt lässt allerdings die Motivation nach, weil der Reiz des Neuen verflogen ist.

Die Führungskraft leistet hier mehr Beziehungsarbeit, um herauszufinden, was der Mitarbeiter braucht, um weiterhin motiviert zu arbeiten. Hier hilft es, den Mitarbeiter an Entscheidungsprozessen teilhaben zu lassen. Sie freuen sich über das Vertrauen, das nun in sie gesetzt wird.

Beim Führen von Teams bedeutet das, dieser Stil legt den Schwerpunkt auf Zusammenarbeit und Teamarbeit. Es gibt mehr Einbeziehung der Teammitglieder bei Entscheidungsprozessen. Der Fokus liegt auf dem Erreichen gemeinsamer Ziele durch Einsatz und Kompromisse aller Beteiligten. Dieser Stil funktioniert am besten in Teams mit hoher Motivation und Loyalität gegenüber dem unternehmerischen Ziel.

Delegierender Stil

Der Mitarbeiter ist nun aufgabenorientiert unterwegs, verfügt auch über angemessene soziale Kompetenz und arbeitet motiviert. Jetzt kann der Leader delegieren.

Der Mitarbeiter kann sich selbst Ziele setzen und auch erreichen. Er übernimmt Verantwortung. Jetzt ist es so weit. Der Leader delegiert die Aufgabe und der Mitarbeiter erledigt sie selbstständig.

Der delegierende Stil legt den Schwerpunkt auf Delegation von Verantwortung an Teammitglieder als Teil des Lern -und Entwicklungsprozesses für jedes Mitglied des Teams. Der Leader delegiert Aufgaben an Teammitglieder und gibt ihnen Freiraum für deren Ausführung mit minimalem Eingriff oder Überwachung durch den Vorgesetzten. Dieser Leadership-Stil ist besonders effektiv bei Projekten mit mehreren Beteiligten, da er Flexibilität bietet und Ressourceneffizienz ermöglicht.

Der Delegationsstil setzt auf engagierte Zusammenarbeit aller Beteiligten mit dem Ziel, gemeinsam Mehrwert für alle Beteiligten zu schaffen – sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unternehmens – ohne dabei die Autoritätsstrukturen zu beeinträchtigen oder zu untergraben. Der Team-Leader teilt Aufgaben an alle Mitglieder im Team gleichermaßen auf, was es leichter macht Fehler zu identifizieren, aber ermöglicht gleichzeitig jedem Mitglied Verantwortung zu übernehmen.

Der Einsatz des situativen Führungsstils hat viele Vorteile für Leader und Unternehmen insgesamt.

Der situative Führungsstil kann helfen, effektive Beziehungen mit Mitarbeitern aufzubauen, indem er ihnen ermöglicht, Verantwortung für ihre Handlungen zu übernehmen und Freiräume für neue Ideen zu schaffen.

Zudem verbessert es die Kommunikation innerhalb des Teams und stellt sicher, dass alle Beteiligten an gemeinsamen Zielvorhaben arbeiten. Darüber hinaus kann er dazu beitragen, Energie in die Organisation zu bringen und so die Leistungsfähigkeit des Unternehmens zu steigern.

2. Merkmale des situativen Führungsstils

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Der situative Führungsstil hat eine Reihe von Merkmalen, die ihn von anderen Führungsstilen unterscheidet. Zunächst einmal ist der situative Führungsstil stark auf Situationen und Menschen orientiert. Er basiert auf der Annahme, dass jede Situation einzigartig ist und dadurch bestimmte Anforderungen an die Führungskraft stellt. Daher muss die Führungskraft in der Lage sein, die speziellen Bedürfnisse des Teams oder Einzelpersonen zu verstehen und dementsprechend zu handeln.

Der situative Führungsstil ermutigt den Austausch und die Kommunikation mit den Mitarbeitern. Dadurch kann das Verhalten der Mitarbeiter besser verstanden werden, was wiederum hilft, ihnen effektivere Unterstützung zu geben. Des Weiteren wird erwartet, dass sich die Führungskraft flexibel an neue Situationen anpassen kann, indem sie verschiedene Ansätze anwendet, um das Beste für alle Beteiligten und das gemeinsame Ziel herauszuholen.

Der situative Führungsstil beinhaltet weiterhin eine starke Motivation für Mitarbeiter. Der Leader hilft seinen Mitarbeitern, ihre Ziele zu erreichen und spornt sie an, ihre Ideen weiter umzusetzen. Dies kann durch regelmäßige Rückmeldung und Anerkennung für gute Leistung erfolgen.

Situativ führende Leader verdeutlichen ihren MitarbeiterInnen, dass jeder und jede Teil des Teams ist, das gemeinsam an einem Strang zieht um Probleme zu lösen oder Ziele zu erreichen. Der Schwerpunkt liegt hier also auf dem Gefühl des Gemeinschaftsgeistes unter den Teammitgliedern und dem Gedankenaustausch unter Gleichgesinnten.

Der situative Führungsstil ist eine effektive Art der Führung, da er sich stark auf Situationsanalysen und Menschenorientierung konzentriert – die Grundlage für jede effiziente Arbeit in Unternehmen und Teams. Er optimiert nicht nur die Leistungsfähigkeit des Teams als Ganzes, sondern gibt den Mitgliedern auch mehr Selbstvertrauen und Mut – was wiederum hilft, neue Ideen zur Umsetzung von Projekten oder Zielvorgaben zu entwickeln.

3. Vorteile des situativen Stils

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Darüber hinaus ermöglicht der situative Führungsstil eine bessere Teamarbeit. Da die Führungskraft die Kompetenz und das Vertrauen der Mitarbeiter respektiert, werden sie motiviert, mit Energie und Engagement an Projekten zu arbeiten. Dieses Gefühl der Wertschätzung steigert die Eigenverantwortung des Teams und ermutigt, noch effizienter zu arbeiten und Probleme noch besser zu lösen.

Ein weiterer Vorteil des situativen Stils ist seine Flexibilität. Solche Leader steigern ihre Anpassungsfähigkeit, reagieren schnell auf Änderungen und behalten dabei das richtige Maß an Autorität. Sie schlagen neue Ideen vor und entwickeln innovative Lösungsansätze.

Schließlich ist ein großer Vorteil des situativen Führungsstils seine Nachhaltigkeit. Wenn Führungskräfte in der Lage sind, eine langfristige Bindung mit ihrem Team aufzubauen und das Vertrauensniveau hochzuhalten, können sie dazu beitragen, dass alle Beteiligten gemeinsam mehr Erfolg haben. So wird nicht nur ein produktives Umfeld geschaffen, sondern auch die Grundlage für den bleibenden Erfolg des Unternehmens gelegt. Der situative Stil der Führung steigert die Effizienz in Organisationen und schafft gleichzeitig ein konstruktives Arbeitsumfeld. Dies wiederum stärkt die Motivation und das Engagement der Mitarbeiter. Damit werden Schlüsselkomponenten für den langfristigen Erfolg jedes Unternehmens geschaffen.

4. Nachteile des situativen Stils

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Ein situativer Führungsstil hat jedoch auch Nachteile.

Es ist keine einfache Aufgabe für Leader, sich ständig an unterschiedliche Situationen und Menschen zu orientieren.

Es kann schwierig sein, ein vertrauensvolles Verhältnis zu Mitarbeitern aufzubauen, wenn Leader ihr Verhalten zu häufig ändern und anpassen. Es ist auch möglich, dass eine Führungskraft bei der Entscheidungsfindung Schwierigkeiten hat, wenn sie diese in einem extrem dynamischen Umfeld treffen muss.

In vielen Fällen können situative Entscheidungen nicht optimal sein, da sie nur für bestimmte Situationen und Menschen gelten. Daher ist es wichtig, dass die Führungskraft die richtigen Entscheidungen trifft, um das Wohlergehen des Unternehmens zu gewährleisten.

Ein weiterer Nachteil des situativen Ansatzes ist, dass er oft als widersprüchlich mit den Zielen und Richtlinien der Organisation empfunden werden kann.

Wenn eine Führungskraft in mehreren Situationen unterschiedlich handelt, kann es schwierig sein, sich an die Unternehmensrichtlinien zu halten und somit Kontinuität herzustellen. Darüber hinaus kann der situative Führungsstil auch verwirrend für Mitarbeiter sein. Nicht alle erkennen den Grund, warum die einen mehr kontrolliert werden als die anderen. Umso wichtiger ist es, die Anforderungen an die MitarbeiterInnen von Anfang an zu klären und Änderungen im Lauf der Zeit deutlich aufzuzeigen. Jeder und jede benötigt eine klare Vorstellung davon, was von ihm oder ihr erwartet wird.

Unternehmensziele stehen immer als Richtlinien im Fokus.

Leader mit wenig Führungserfahrung stehen hier vor einem großen Übungsfeld

Sie spüren aber deutlich, dass es nicht der Weisheit letzter Schrei ist, alle MitarbeiterInnen immer gleich zu behandeln. Neueintretende brauchen anfangs mehr Förderung, Anweisung und Aufmerksamkeit. Mitarbeitende mit besonderen Bedürfnissen ebenso.

Je transparenter Führung eingesetzt wird, umso mehr wachsen alle in ihre Aufgaben hinein. Das gilt für Leader ebenso wie für Mitarbeitende.

5. Wie kann man den situativen Führungsstil einsetzen?

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Kompetente Leader analysieren die Umstände und erkennen den Reifegrad ihrer MitarbeiterInnen. Dann setzen die jeweils passenden Elemente der unterschiedlichen Führungsstile ein.

Der situative Führungsstil ermöglicht es, schnell auf Veränderungen zu reagieren und den Führungsstil anzupassen. Er erfordert vom Führenden eine hohe Flexibilität und emotionale Intelligenz sowie Kreativität und Offenheit für Neues.

Aktuelle Teamarbeitsmethoden verlangen dem Leader hohe emotionale und soziale Intelligenz ab. Innovative Teams verlangen aufgeschlossene Leader. Hier entscheidet die Balance zwischen Freiräumen und Ergebnisverantwortung.

Leader, die sich dessen bewusst sind, dass ihre Teammitglieder über Wissen und Fähigkeiten verfügen, die sie selbst nicht in diesem Ausmaß haben, behalten leichter den Überblick über das gesamte Geschehen. Sie geben ihren ExpertInnen den benötigten Spielraum und erhalten dafür die Ergebnisse, die sie vereinbart haben. Wenn es ruckelig wird im Ablauf, unterstützen sie als Moderatoren.

Durch den Einsatz verschiedener Führungsstile können die Führungskräfte auf unterschiedliche Situationen reagieren und flexibel auf Änderungen reagieren. Dadurch wird sichergestellt, dass der Arbeitgeber in allen Bereichen des Teams effizienter und produktiver arbeitet.

Es hilft außerdem, Motivation zu schaffen und neue Ideen zu entwickeln, um die Leistung des Unternehmens insgesamt zu verbessern.

Die Verwendung eines situationellen Führungsstils stellt somit sicher, dass alle MitarbeiterInnen an demselben Strang ziehen, was sowohl für den Erfolg des Unternehmens als auch für das Wohlbefinden der Mitarbeiter von entscheidender Bedeutung ist.

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Wie kannst du erkennen, wie du gerade deine MitarbeiterInnen führst?

Werde dir bewusst, was du tust, wann du dich ärgerst, wann du resignierst, wann du unterstützt. Das hält niemand den ganzen Tag lang durch. Aber fünf Minuten morgens, fünf Minuten mittags und fünf Minuten abends helfen schon sehr viel.

Bewusst Sein hilft dir in vielen Situationen, reflektiert das  Beste daraus zu machen.

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